#NWInsights – Teil III.

08.08.2023
Nachwuchsingenieurprogramm (NWI) bei ZÜBLIN: Zwischen Radtouren und Fischbrötchen berichten Berthe & Samo von ihren Einsätzen an anderen ZÜBLIN-Standorten, verraten uns, wo sie heute stehen und geben Tipps für angehende NWIs.
Bild von einer Nachwuchsingenieurin vor dem EDGE in Berlin.

#kurzerklärt: Das NWI-Programm.

Mit dem Praxis- und Entwicklungsprogramm ermöglichen wir Absolvent:innen eines Bauingenieurstudiums einen idealen Einstieg sowie eine gezielte Vorbereitung auf eine Karriere bei ZÜBLIN – und das mit einer langfristigen Perspektive. Während des Programms durchläuft unser Nachwuchs verschiedene Geschäfts- und Aufgabenbereiche, ist Teil spannender Projekte und erwirbt beim "Learning-On-The-Job" fachspezifisches Wissen sowie übergreifende Kenntnisse. Ergänzend zur praktischen Ausbildung in den Innendienstabteilungen, wartet außerdem ein spannender Einsatz auf einer unserer zahlreichen Baustellen – im In- oder Ausland. 

  • Direkt nach dem Studium hatte ich das Controlling gar nicht auf dem Schirm. Durch die praktischen Einblicke in diesen Bereich, habe ich dann erst gemerkt, dass es mir total Spaß macht. Solche Erkenntnisse sind so viel wert! 

    Berthe Roedel
    Nachwuchsingenieurin bei ZÜBLIN in Berlin

Ihr hattet beide zuletzt einen Einsatz an einem anderen ZÜBLIN-Standort. Erzählt doch mal, wo ihr da wart und welche Eindrücke ihr mitgenommen habt. 

Berthe: Da ich mich sehr für das “Nachhaltige Bauen” interessiere, habe ich mich entschieden, meinen dreimonatigen externen Einsatz in Stuttgart bei der Zentralen Technik in genau diesem Bereich zu machen. Dabei habe ich viele spannende Einblicke in unterschiedliche Themen erhalten: die Erstellung von Klimarisikoanalysen, u. a.  für das Konzern-Reporting im Rahmen der EU-Taxonomie, die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Zentralen Technik (Beispiel: klimaresilientes Bauen) sowie die Dokumentation der von den Baustellen zugearbeiteten Informationen für die diversen Nachhaltigkeitszertifizierungen wie DGNB und LEED. Außerdem habe ich mich mit der Gesetzgebung auf nationaler und europäischer Ebene im Bereich des Nachhaltigen Bauens auseinandergesetzt.

Das Thema der Kreislaufwirtschaft wurde mir vor allem bei einem Besuch von ZÜBLIN Timber in Aichach nähergebracht: Im Forschungsprojekt „Stuttgart 210: Weiterdenken – weiterbauen!“ werden mit vielen Partner:innen Möglichkeiten zur Wiederverwertung der Holzelemente untersucht und später umgesetzt. So erhalten z. B. die Holzschalungen, die für die Kelchstützen bei Stuttgart 21 gefertigt wurden, ein zweites Leben. Und auch den Einsatz von natürlichen Materialien konnte ich im Rahmen eines Baustellenbesuches beim neuen Logistik-Campus von Weleda in Schwäbisch Gmünd bestaunen. Dort wurde ein Teil des lehmigen Aushubs direkt als Stampflehmwand wieder verbaut und ein Hochregallager, welches komplett aus Holz besteht und dessen Verbindungen alle wieder lösbar sind, errichtet. 

Neben der Arbeit habe ich die Zeit in Stuttgart ebenfalls sehr genossen und so viel wie möglich von der Stadt und ihrer Umgebung erkundet – am liebsten mit dem Rad. Außerdem fand es super in einem der sog. Kavaliershäuser direkt auf dem ZÜBLIN-Campus zu wohnen. So konnte ich mit den Kolleg:innen aus unterschiedlichen Bereichen und anderen NWIs, die ebenfalls nur für eine gewisse Zeit am Standort waren, den ein oder anderen lustigen Abend verbringen.

An dieser Stelle nochmal ein riesiges Dankeschön an das super Team des Nachhaltigen Bauens für die spannenden Einblicke und an die vielen Menschen, die ich am Standort Stuttgart kennenlernen durfte.

Samo: Für mich ging es genau in die andere Richtung Deutschlands: Hamburg. Dort sitzen unter anderem die Expert:innen für Building Information Modelling (BIM). Dieser Bereich hat mich bereits während meiner letzten Station stark beeindruckt, weshalb ich mich sehr gefreut habe, meinen dreimonatigen externen Einsatz bei den Kolleg:innen dort verbringen und damit noch tiefer in die Materie einzutauchen zu können. Und das Ganze mit Aussicht, denn das ZÜBLIN-Office in Hamburg befindet sich in den imposanten Tanzenden Türmen.

Während der drei Monate habe ich verschiedene Arbeitsbereiche durchlaufen, die sich mit der modellbasierten Kalkulation beschäftigen. Unter der fachkundigen Anleitung meiner Kolleg:innen, durfte ich die Ausbau-Modellierung eines Projektes im Raum Bremen durchführen und mithilfe unserer Schnittstellen für RIB iTWO (= Softwarelösung zur Digitalisierung des gesamten Projektlebenszyklus) auch die Massen auslesen. Außerdem arbeitete ich mich weiter in die allgemeinen BIM-Themen, wie z. B. Anwendungsfälle, AIA (Auftraggeber-Informationsanforderungen), BAP (BIM-Abwicklungsplan) und LOD (Level of Detail) ein. Last but not least durfte ich mich noch in der klassischen Kalkulation beweisen und einiges Neues über die Komplexität des Gewerks “Türen” dazulernen.

Abseits der Arbeit nutzte ich die Zeit, um die schöne Hansestadt samt ihrer Kultur zu erkunden. Ein traditionelles Fischbrötchen durfte dabei selbstverständlich nicht fehlen. An den Wochenenden pendelte ich regelmäßig wieder zurück nach Berlin, um bei meinem Kind und meiner Frau sein zu können. Dabei wurde ich seitens Arbeitgeber voll und ganz unterstützt, was für mich persönlich sehr wertvoll war, um die Arbeit und die Familie gut unter einen Hut zu bringen. 

Insgesamt war die Zeit in Hamburg für mich äußerst intensiv – im positiven Sinn. Ich habe viel dazu gelernt, wertvolle Erfahrungen für meinen Arbeitsbereich gesammelt und tolle Kontakte am Standort Hamburg geknüpft, für die ich sehr dankbar bin. 

  • Neben der Arbeit habe ich die Zeit in Stuttgart ebenfalls sehr genossen und so viel wie möglich von der Stadt und ihrer Umgebung erkundet – am liebsten mit dem Rad. Außerdem fand es super in einem der sog. Kavaliershäuser direkt auf dem ZÜBLIN-Campus zu wohnen.

    Berthe Roedel
    Nachwuchsingenieurin bei ZÜBLIN in Berlin

Und wie ging es zurück am Standort in Berlin für euch weiter?

Berthe: Noch bevor es für mich nach Stuttgart ging, habe ich bei meinen Vorgesetzten den Wunsch geäußert, dass ich gerne im Controlling arbeiten möchte, wenn die NWI-Zeit rum ist. Da bin ich jetzt tatsächlich auch gelandet. Ich betreue aktuell das Projekt EDGE East Side Tower in Berlin im Mieterausbau und in Teilen auch im Grundausbau. Dabei führe ich vorrangig die Arbeitskalkulation, also einen laufenden Soll-Ist-Vergleich der kalkulierten und tatsächlichen Herstellkosten. Mein Wissen aus meinem Stuttgart-Einsatz kann ich hier super anwenden, da ich die Nachhaltigkeitszertifizierung von der Baustellenseite aus betreue. 

Samo: Zurück in Berlin, fand zeitnah mein Mitarbeiter- und Entwicklungsgespräch statt. Gemeinsam mit meiner Führungskraft haben wir die letzten Monate reflektiert und besprochen, wie es im Anschluss an das NWI-Programm weitergehen kann. Gut, dass wir uns einig waren und ich nun meinen festen Platz in der Kalkulation gefunden habe. Bereits am Anfang meiner NWI-Zeit hatte ich gemerkt, dass das genau mein Ding ist. Deshalb bin ich glücklich, dass nun alles so geklappt hat. Die erworbenen Kenntnisse aus dem Bereich BIM versuche ich bestmöglich in meine tägliche Arbeit zu integrieren und die Arbeitsweisen in meinem Bereich zu etablieren, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Zwei Beispiele: Wir haben nun eine zentrale projektbezogene Notizplattform eingeführt, die eine effizientere Kommunikation und Koordination innerhalb des Teams ermöglicht. Weiters erleichtert die simultane Modellierung durch BIM360 nicht nur die Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten innerhalb des Teams, sondern auch abteilungsübergreifend. 

  • Das Programm hat mir geholfen herauszufinden, was ich beruflich möchte.

    Samo Mata
    Nachwuchsingenieur bei ZÜBLIN in Berlin

Nun zur beliebten Empfehlungsfrage: Sagt ihr “hopp” oder “top” zum NWI-Programm bei ZÜBLIN?

Berthe: Von mir gibt es eine klare Empfehlung für den Einstieg bei ZÜBLIN mit dem NWI-Programm. Ich habe so viele Einblicke in unzählige Themenfelder bekommen, so viele Menschen kennengelernt, mich im Konzern vernetzen können und letztendlich den Bereich gefunden, in dem ich gerne arbeiten möchte. Direkt nach dem Studium hatte ich das Controlling gar nicht auf dem Schirm. Durch die praktischen Einblicke in diesen Bereich, habe ich dann erst gemerkt, dass es genau mein Ding ist. Solche Erkenntnisse sind so viel wert! 

Danke an dieser Stelle auch an alle Kolleg:innen aus Berlin, die mir das Ankommen in dem neuen Bereich so leicht und die letzten 1,5 Jahre so lehrreich und spannend gemacht haben.

Samo: Auch ich kann ich das NWI-Programm wärmstens weiterempfehlen. Praktische Erfahrungen zu sammeln und Teil des realen Schaffensprozesses zu sein, waren für mich absolut wertvolle Komponenten. Das Programm hat mir geholfen herauszufinden, was ich beruflich möchte. Ich bin dankbar für die vielfältigen Möglichkeiten, die mir ZÜBLIN geboten hat und die Kolleg:innen, die mich auf meiner Reise immer tatkräftig unterstützt haben. Nun freue ich mich auf weitere spannende Herausforderungen in meinem Arbeitsbereich. 
 
Was möchtet ihr anderen NWIs, die noch am Anfang stehen, mit auf den Weg geben?

Samo: Setzt euch klare Ziele, netzwerkt, holt euch regelmäßig Feedback ein und reflektiert eure Erfahrungen. Und nicht vergessen: Habt Spaß und genießt diese wertvolle Entwicklungsreise.

Berthe: Traut euch, seid aufgeschlossen, stellt Fragen und kommuniziert offen, was ihr wollt oder auch nicht machen möchtet. Dann steht auch euch eine spannende NWI-Zeit bevor!

#fortschrittbeginntmitdir

Du willst optimal auf die Anforderungen deines Karrierewegs vorbereitet sein und genau herausfinden, in welchem Bereich du dich zukünftig siehst? Nutze die Möglichkeit, die Zukunft der Baubranche aktiv mitzugestalten und deine Stärken in einem abwechslungsreichen Umfeld zu fördern. Weitere Informationen zu unserem Nachwuchsingenieurprogramm findest du auf unserer Karriereseite sowie im ersten und zweiten Interview von Berthe und Samo.