Ich wollte zuerst in eine andere Richtung gehen, habe mich dann aber doch für den Bau entschieden. Heute bin ich darüber sehr froh!

Gesa Mahlstedt
Bauleiterin
Zurück zu Menschen bei ZÜBLIN

Gesa Mahlstedt ist Bauleiterin bei ZÜBLIN.

Von Alltagstrott keine Spur. Stattdessen auf dem Tagesplan: Abwechslung. Herausforderung. Fortschritt. Der Job als Bauleitung kann einiges – auch weiblich sein. Denn: auf die Kompetenzen kommt es an, nicht auf das Geschlecht! Bauleiterin Gesa verrät, welche das sind, berichtet über ihren eigenen Werdegang und teilt ihre Erfahrungen. 

  • 2014 bin ich als Werkstudentin eingestiegen. Seither habe ich als Bauleiterin schon in Hamburg, Köln und München an den unterschiedlichsten und interessanten Projekten mitgearbeitet.

War es schon immer dein Ziel, in der Baubranche zu arbeiten?

Meine Eltern und Großeltern kommen vom „Bau“. Ich wollte zuerst in eine andere Richtung gehen und gar nicht im Bauwesen arbeiten, sondern Medizin studieren. Da ich aber die vielen Wartesemester nicht aussitzen wollte, habe ich mein Studium zur Bauingenieurin begonnen. Darüber bin ich heute sehr froh.

Wie und wann bist du zu ZÜBLIN gekommen?

Ich bin in Hamburg geboren, in Berlin aufgewachsen, habe in Essen mein Abitur gemacht, in Aachen Bauingenieurwesen studiert und mit dem Master abgeschlossen. Ein Freund arbeitete damals als Werkstudent bei ZÜBLIN. Ihm hat es gefallen und so habe auch ich mich beworben. 2014 bin ich schließlich als Werkstudentin eingestiegen. Seither habe ich schon in Hamburg, Köln und München an den unterschiedlichsten und interessanten Projekten mitgearbeitet.

Ist dein Job als Bauleiterin so, wie du ihn dir vorgestellt hast?

Durch meine Eltern wusste ich schon einiges über die Baubranche. Als Werkstudentin konnte ich noch tiefere Einblicke sammeln und mir somit ein gutes Bild von meinem jetzigen Beruf machen. Am Anfang war es ungewohnt ausschließlich mit Männern zu arbeiten und ich musste meinen Standpunkt vertreten. Das lag aber nicht nur am Geschlecht, sondern auch am Alter. Ich war deutlich jünger als viele meiner Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen.

  • Unter uns Ingenieur:innen ist das gar kein Thema, dass man sich als Frau mehr beweisen muss oder ähnliches.

Wie sieht es mit dem Thema Diversität aus?

Tatsächlich hatte ich mehr Frauen an meinem Arbeitsplatz erwartet. Im Studium war das Verhältnis Frauen-Männer ca. 40 % zu 60 % (wenn man die Wirtschaftsingenieur:innen einschließt). Dieses Verhältnis finde ich leider in der Praxis bei meinen Projekten und Stationen im Konzern nicht immer wieder.

Gab es für dich als Frau auf der Baustelle besondere Herausforderungen?

Unter uns Ingenieur:innen ist das gar kein Thema, dass man sich als Frau mehr beweisen muss oder ähnliches. Auf der Baustelle gab es jedoch mal einen Bauleiter eines Nachunternehmens, der offenbar etwas gegen Frauen in der Baubranche hatte und mit seinen Anliegen immer zu meinem Projektleiter ging, statt mit mir direkt zu kommunizieren. Das habe ich sowohl bei besagtem Bauleiter als auch bei meinem Projektleiter angesprochen. Mein Projektleiter hat für klare Rollenverhältnisse gesorgt und das auch deutlich kommuniziert. Der Bauleiter hat schnell festgestellt, dass er nur weiterkommt, wenn er sich an mich wendet und dass ich meinen Job gut beherrsche. Und am Ende hat er meiner Bereichsleitung sogar mitgeteilt, dass es eine wunderbare Zusammenarbeit mit mir gewesen sei. Das war zum Glück bisher meine einzige Hürde, die ich in diesem Zusammenhang erlebt habe.

  • Wir Bauleiter:innen tragen eine große Verantwortung für den Erfolg eines Bauprojekts und müssen daher in der Lage sein, proaktiv zu handeln und Entscheidungen zu treffen.

Was sollte man mitbringen, um als Bauleiter:in einen guten Job zu machen?

Die Basis bildet ein erfolgreich abgeschlossenes Bauingenieurwesen-Studium. Darüber hinaus sollte man Teamgeist, Durchsetzungsvermögen, eine selbstständige Arbeitsweise sowie eine gute Portion an Organisations- und Kommunikationsgeschick mitbringen. Ein weiterer Pluspunkt: Offenheit für Innovation.
 
Wir Bauleiter:innen tragen eine große Verantwortung für den Erfolg eines Bauprojekts und müssen daher in der Lage sein, proaktiv zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Daher ist Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein für den Job essenziell. Wir müssen in der Lage sein, uns schnell auf sich ändernde Bedingungen und Herausforderungen einzustellen und Lösungen zu finden, um den Bauablauf zu optimieren und das Projekt im Zeit- und Kostenrahmen zu halten.

Was motiviert dich am meisten an deinem Job?

Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Menschen macht mir mega viel Spaß. Ich wache jeden Morgen auf und denke: „Jej! Ich kann zur Arbeit gehen!“. Der tägliche Fortschritt ist ein weiterer Motivationsfaktor. In meinem Beruf siehst du jeden Tag, was entsteht und am Ende hast du ein fertiges Bauwerk. Ich hoffe, dass ich nie den Spaß an meinem Job verliere.

Welchen Karrieretipp würdest du deinem jüngeren Ich geben?

Definitiv früh in die Praxis einzusteigen in Form einer Werkstudierendentätigkeit. Ich wünschte, ich hätte damit bereits in den ersten Semestern meines Bachelorstudiums angefangen, dann wäre mir Vieles sicherlich einfacher gefallen. Generell gilt aber:
Mach das, was dir Spaß macht, nur so bist du gut und erfolgreich in dem, was du machst.

Wie sieht deine Mission für die Zukunft aus?

Ich möchte es schaffen, dass junge Leute wieder Lust auf das Projektgeschäft haben und „raus“ auf die Baustelle wollen. Die Arbeit als Bauleitung auf einer Baustelle ist so abwechslungsreich. Kein Tag ist wie der andere und man weiß morgens selten, wie der Tag ablaufen wird. Das macht es – für mich persönlich – so spannend und immer wieder aufs Neue herausfordernd.

Weitere Insights in Gesas Job, gibts im Video:

Nahaufnahme einer Bauleiterin mit ZÜBLIN-Bauhelm.
Hoch hinaus: Bauleiterin bei ZÜBLIN.